Alles über das Sehen

Welches Thema interessiert Sie? Klicken Sie einfach auf den Link.


Rechtsichtigkeit

Unter dem augenoptischen Begriff „Rechtsichtigkeit“ versteht man, dass im akkommodationslosen (Akkomodation: aus dem Lateinischen: accomodare „anpassen, adaptieren, anlegen, festmachen“) Zustand des optischen Systems Auge ein unendlich entfernter Gegenstand im Brennpunkt auf der Netzhaut des Auges abgebildet wird. Für Sie bedeutet das den Idealzustand! Das Sehen in die Ferne lässt sich durch eine Brille oder Contactlinsen nicht weiter verbessern. Trotz einer vorliegenden Rechtsichtigkeit kann es in Folge von Erkrankungen oder leistungsreduzierenden Veränderungen des Sehsystems zu reduzierter Sehschärfe kommen. Hier helfen in der Regel vergrößernde Sehhilfen, um die Sehaufgaben bewältigen zu können.

Fehlsichtigkeit(en)

Sehen ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Zwar ist unser Sehorgan eigentlich nichts anderes als eine sehr leistungsfähige Kamera, aber der wichtigste Teil des Sehens findet erst statt, wenn die unzähligen Reize, die unsere Netzhaut im Bruchteil einer Sekunde erreichen, in unserem Gehirn weiter verarbeitet werden. Und weil unser Gehirn nicht nur sehr leistungs- sondern auch anpassungsfähig ist, korrigiert es kleinere Probleme von selbst. So kommt es, dass viele von uns gar nicht bemerken, dass ihre Sehkraft nachgelassen hat. In manchen Fällen leidet der Betroffene sogar unter den Begleiterscheinungen wie Kopf- oder Rückenschmerzen, ohne die tatsächliche Ursache zu kennen. Wissen Sie, ob Sie optimal sehen, bzw. ob sich die bei Ihnen festgestellte Beeinträchtigung in letzter Zeit verändert hat? Vielleicht ist es Zeit für einen Besuch bei Ihrem Optiker. Wir beraten Sie gern.

Alterssichtigkeit

Mit Alterssichtigkeit (Presbyopie) wir der altersbedingte Verlust der Akkommodation, der Erhöhung der Linsenbrechkraft durch Änderung der Augenlinsenform. bezeichnet. Häufig wird diese Form der Fehlsichtigkeit auch „Altersweitsichtigkeit“ genannt. Da, anders als bei der Weitsichtigkeit, kein Längen- oder Brechkraftfehler des Auges vorliegt, ist diese Bezeichnung jedoch irreführend. Bei der Akkommodation wird in Abhängigkeit vom Abstand näher gelegener Objekte der Ziliarmuskel automatisch und unbewusst angespannt. Dieser Ringmuskel umschließt die Augenlinse und hält mit Haltebändern die Augenlinse schwebend in seinem Zentrum. Je näher der betrachtete Gegenstand ist, desto stärker zieht sich automatisch der Ziliarmuskel zusammen. Dadurch nimmt der Zug auf die Haltebänder ab und die Linse wölbt sich stärker. So steigt die Brechkraft der Linse, und ermöglicht die scharfe Abbildung nahe gelegener Objekte.

Mit zunehmendem Alter sinkt die Fähigkeit zur Brechkrafterhöhung, weil die Augenlinse an Elastizität verliert. Damit rückt der Nahpunkt, die nahste Stelle deutlichen Sehens, immer weiter vom Auge weg. Während ein Kleinkind noch auf eine Entfernung von etwa sechs Zentimetern scharf sehen kann, lässt die Elastizität der Linse mit zunehmendem Alter nach, sodass die Grenze des scharfen Sehens mit 30 Jahren etwa bei 15 Zentimetern und mit 50 Jahren bei 40 Zentimetern liegt.

Alterssichtigkeit kann mit Brillen und Contactlinsen, aber auch durch die refraktive Chirurgie korrigiert werden.

Weitsichtigkeit

Etwa 27% der europäischen Bevölkerung sind weitsichtig. Davon liegen ca. 18% in einem Bereich von bis zu +2,0 dpt (Dioptrie). Von einer Weitsichtigkeit zwischen +2,25 dpt bis +6,0 dpt sind 7,3% betroffen und etwa 1,3% der Bevölkerung haben eine Weitsichtigkeit von über 6 Dioptrien. Im Gegensatz zur Kurzsichtigkeit kann das Auge die Weitsichtigkeit durch Anspannen des Ziliarmuskels (Akkommodation) ausgleichen. Dabei wird die Linsenbrechkraft bis zum maximalen, altersabhängigen Akkommodationswert erhöht. Diese Anstrengung führt allerdings häufig zu körperlichen Beschwerden, wie beispielsweise Müdigkeit oder Kopfschmerz. Ist die Weitsichtigkeit höher als die maximale Akkommodation, gilt wie bei der Kurzsichtigkeit, dass jede ½ dpt unkorrigierter Weitsichtigkeit die erreichbare Sehschärfe halbiert.

Fast alle Kinder kommen weitsichtig auf die Welt. Im Laufe des Wachstums entwickelt sich die Weitsichtigkeit in der Regel in Richtung Null. Bei stärker weitsichtigen Kindern kommt es durch die permanente Ausnutzung der Akkommodation nicht selten zu einem „Schielen“. Das kann in den ersten Lebensjahren fatal sein, da die beiden Augen das koordinierte und gleichwertige Sehen noch lernen müssen. Durch einen Stellungsfehler des Augenpaares kann es zu unumkehrbaren Störungen im Binokularsehen kommen. Um diese Risiko auszuschließen, ist die frühzeitige und regelmäßige Prüfung der Sehleistung bei Kleinkindern besonders wichtig! Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit der Augenlinse ab, die Brechkraft durch Formveränderung zu erhöhen. Etwa ab dem 45. Lebensjahr ist die Akkommodation nicht mehr ausreichend, um auch in der Nähe deutlich zu sehen. Diese Fehlsichtigkeit wird als Altersweitsichtigkeit bezeichnet. Brillen oder Contactlinsen können jede Form von Weitsichtigkeit vollständig ausgleichen, auch chirurgische Korrekturen dieser Fehlsichtigkeit sind möglich. Hier erfahren Sie mehr über Weitsichtigkeit.

Stabsichtigkeit

Rund 75% aller Brillenträger haben, unabhängig davon, ob sie weit- oder kurzsichtig sind, auch eine Stabsichtigkeit (Astigmatismus). Im allgemeinen Sprachgebrauch wird das gern als Hornhautverkrümmung bezeichnet. Keine der an der Abbildung des Auges beteiligten Flächen von Hornhaut, Linse und Glaskörper ist ideal rotationssymmetrisch. Das heißt, sie sind in einer Richtung (meridian) stärker gekrümmt, als in der im 90°-Winkel dazu liegenden Richtung. Folglich hat diese optische Fläche keinen einzelnen Brennpunkt, sondern unendlich viele zwischen dem Brennpunkt ihres stärksten und schwächsten Meridian. Als Folge davon wird ein Punkt verzerrt als Linie oder eben als „Stab“ auf der Netzhaut abgebildet. Bei einem normalsichtigen Augenpaar kompensieren sich die Astigmatismen der einzelnen optisch wirksamen Flächen gegenseitig und neutralisieren so den Brechungsfehler. Die Faustformel besagt, dass jede Dioptrie unkorrigierter Astigmatismus die mögliche Sehschärfe halbiert.

Astigmatismus kann in den meisten Fällen durch spezielle Brillengläser oder Contactlinsen ausgeglichen werden. Auch die refraktive Chirurgie kann helfen.

Kurzsichtigkeit

Kurzsichtigkeit ist eine in der Regel angeborene Fehlsichtigkeit, deren Ursache in einer starken Brechkraft der Linse, meistens aber in einem zu langen Augapfel liegt. Schon eine Längenabweichung von 0,3 mm bewirkt eine Fehlsichtigkeit von etwa einer Dioptrie und bewirkt ohne Korrektion einen deutlichen Abfall der Sehschärfe. Die Faustregel besagt, dass jede unkorrigierte ½ Dioptrie die mögliche Sehschärfe halbiert. So erreicht ein Kurzsichtiger mit -0,5 dpt statt der ggf. möglichen Sehschärfe von 100% nur 50% des Werts. Ein Kurzsichtiger mit -1,00 dpt erreicht sogar nur noch 25% seines maximalen Visus. Brillen oder Contactlinsen gleichen diese Schwächen vollständig aus, auch chirurgische Korrekturen, meistens mithilfe von Lasern, sind heute sehr erfolgreich.

Sehbehinderungen

Nicht in jedem Fall stellen Brillen oder Contactlinsen die richtige Lösung dar. In einigen Fällen muss den zum Teil schwerwiegenden Sehbehinderungen mit anderen Mitteln begegnet werden, die wir Ihnen unter dem Bereich low vision präsentieren.Krankheitsbedingte Sehkraftminderung, die in Stufen bis zur Blindheit reichen kann, läßt sich mit dem Hilfsmittel Brille nicht mehr ausgleichen. Solche Krankheitsbilder treten vor allem im Alter auf. Sie dürfen aber nicht mit der altersbedingten Sehkraftabnahme verwechselt werden: diese stellt sich etwa zwischen 50 und 60 Jahren ein und erreicht bald einen stabilen Wert, der in der Regel durch Brillenanpassung mit Erfolg bewältigt werden kann.Wir möchten Sie über diese Krankheitsbilder, die als Sehbehinderung, hochgradige Sehbehinderung oder Blindheit einzustufen sind, informieren. Entscheidend aber bleibt, dass Lösungswege aufgezeigt werden. Diese stellen wir Ihnen in einem Überblick über „Vergrößernde Sehhilfen“ vor. Suchen Sie ein bestimmtes Gerät, werfen Sie einen Blick auf unsere attraktiven Angebote. In jedem Fall ist aber eine ausführliche Beratung durch den Augenarzt und uns notwendig.

Krankheitsbilder

Wer von einer wesentlichen Sehbehinderung betroffen ist, gehört nicht mehr zum Kreis der Normalsehenden, aber auch noch nicht zum Kreis der Blinden. In diesem Sinne gilt als sehbehindert, wer trotz optimaler Korrektur durch Brille oder Contactlinsen so schlecht sieht, daß im Alltag oder im Beruf erhebliche Schwierigkeiten auftreten. Jeder Mensch kann zu jeder Zeit von Sehbehinderung betroffen werden, besonders häufig tritt diese jedoch im fortgeschrittenen Alter auf. Im einzelnen läßt sich eine Vielzahl von Einschränkungen und Symptomen beschreiben, die unter dem Begriff „low vision“ (wörtlich: geringes Sehen) zusammengefaßt werden. Dazu zählt bereits eine ungewöhnliche Blendempfindlichkeit, die zum Sichtverlust bei Sonnenschein führen kann. Zu nennen wäre aber auch eine Minderung der Sehschärfe, die Einschränkung des Gesichtsfeldes, Ausfall des zentralen Sehbereiches, oder fehlerhaftes Farbensehen. Dieses Spektrum zeigt, daß unbedingt eine ärztliche Diagnose erforderlich ist – und eine intensive Beratung durch den Optiker, der die verschiedenen Lösungswege und individuellen Anpassungen kennt.

Ihre Ansprechpartner

 

Silke Gerber

Silke Gerber

Augenoptikerin
Brillenberatung

Stefan Bergheim

Stefan Bergheim

Augenoptiker
Brillen-, Sportbrillen- und Kontaktlinsenberatung